Mein Neffe hat es geschafft. Er hat mich, den reichsten Mann der Welt, dazu überredet, eine Reise durch Mitteldeutschland zu unternehmen. Eigentlich halte ich von Urlaub ja nicht viel. Die Zeit könnte man sinnvoller nutzen, um Kapital zu erwirtschaften. Doch ich muß dringend Geld ausgeben, sonst quillt mein Geldspeicher über. Und mein Neffe hat mir glaubhaft versichert, daß er darin Spezialist ist. So sitze ich hier nun, auf dem Beifahrersitz eines sündhaft teuren Windhundes mit 300 PS, die Sitze mit Hermelin bezogen, die Lackierung passend zur Landschaft. Am Steuer Donald, auf den Rücksitzen Tick, Trick und Track, und hinter uns ein Anhänger voller Bargeld.

Gerade fahren wir durch den Hochharz. Ganz nette Landschaft hier, das muß ich ja zugeben. Jede Menge Natur, mit viel Wald, hier ist erhebliches Potential vorhanden, um in der Holzwirtschaft ein Vermögen zu machen. Und wäre das kostbare Holz erstmal gerodet, könnte hier so manche qualmende und geldeinbringende Fabrik stehen. Doch um die schönen Bäume um den Oderteich, an dem wir gerade langfahren, täte es mir leid. Die Talsperre, die den Oderteich aufstaut, ist immerhin ein historisches Bauwerk, da bedarf es schon einer angemessenen Kulisse. Und so ein Stausee ist ganz schön tief, darin kann man so manches verbergen, besonders wenn die Bäume rundherum den Blick darauf verwehren.

Das erinnert mich daran, daß ich mein Geld einmal in einem See versenkt habe, um es zu verstecken. Damals glaubte ich, daß es dort sicher vor den Panzerknackern wäre. Im Wasser, abgesperrt mit einem Holzdamm und einer kleiner Schleuse. Doch die Angriffe kamen. Oh weh, ich erinnere mich mit Grausen. Diese Gauner waren sehr erfindungsreich. Sogar mit dressierten Vögeln wollten sie mein Geld abzwacken. Immerhin, diese tauchenden Vögel habe ich hier am Oderteich noch nicht gesehen. Hmm. Welche Vogelart war das doch gleich?