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Deutsche Organisation nichtkommerzieller Anhänger des lauteren Donaldismus

Gangolf Seitz:

Das donaldische Quiz 134

Musik wird oft nicht schön gefunden,
Weil sie stets mit Geräusch verbunden.
Wilhelm Busch: Dideldum! (1874) - Der Maulwurf

Seine Familie entstammt einem Volk, dem die Menschheit viele große Künstler verdankt. Berühmt sind die Schriftsteller, berühmt auch die Musikschaffenden. Ein verstorbener Literat wurde im Guinness-Buch der Rekorde gar wegen seines Gehirns gerühmt, das das schwerste jemals gewogene sein soll. Die künstlerischen Werke der Nation gehören mittlerweile zu den weltweiten Klassikern, wobei es neben Werken des zarten und romantischen Genres vor allem Stücke von aufrüttelndem und kriegerischem Inhalt sind, denen bleibender Wert zugesprochen wird. Das trotz seines Umfangs berühmte Buch „Krieg und Frieden“ wird immer wieder gerne zur Hand genommen, auch in Entenhausen. Komponisten dieses Volkes danken wir Werke wie den „Säbeltanz“, den „Untergang Pompejis“ oder die „Geschichte vom Soldaten.“

Das Leben und Werk unseres Künstlers wurzelt tief in dieser Tradition. Erst vor zwei Generationen war sein Großonkel an die Gumpe emigriert, möglicherweise – wie bei so vielen Kunstschaffenden jener Zeit – aus politischen Gründen. Die Familie blieb, auch unter den völlig veränderten Lebensbedingungen in einer modernen Großstadt, ihren künstlerischen Traditionen treu. Die Tante unseres Rätselmannes machte eine durchaus achtbare Karriere als zweite Altistin im Kirchenchor des Entenhausener Münsters. Sein Bruder qualifizierte sich als Prüfbläser in der Duckschen Posaunenfabrik. Unser Mann selbst nahm schon im frühen Kindesalter Klavierunterricht. Im Gegensatz zu anderen Tastenjüngern war ihm das Schwimmen nicht wichtiger als seine Künstlerlaufbahn, sodass er schon als Sechsjähriger routiniert den „Fröhlichen Landmann“ zum Besten geben konnte. Fortan beherrschten himmlische Harmonien und perlende Passagen sein Leben. Das Entenhausener Konservatorium absolvierte er mit Bravour, neben dem Klavierspiel schrieb er sich noch für die Fächer Komposition und Dirigieren ein. Schon als junger Pianist gab er umjubelte Konzerte in den Entenhausener Konzertsälen und reiste zu Gastspielen nach Amerika, in die Schweiz und nach Gösselstedt.

Neben vielfältiger Konzerttätigkeit fand er immer noch Zeit zum Komponieren. Seine Werke wurden vom Publikum wohlwollend aufgenommen und liegen mittlerweile in mehreren Schallplattenaufnahmen vor. Zum mit Abstand beliebtesten Werk avancierte die „Phantasia furiosa“, nicht zuletzt wegen des Posaunenchores, den man allerdings nicht aus den ersten Reihen des Konzertsaales anhören sollte. Den Ohrenärzten Entenhausens sind nach Aufführungen des Werkes immer wieder Patienten mit zerfetzten Trommelfellen vorgestellt worden. Wie man seinen vom Museum für moderne Kunst liebevoll edierten Tagebüchern entnehmen kann, wollte unser Rätselmann mit diesem Werk Richard Wagner und seine berühmten Tuben in die Schranken weisen und schrieb deshalb nicht weniger als sechzehn Posaunen vor, die das hämmernde Triolenmotiv minutenlang variieren. Ob er gleichzeitig mit dieser Orchestrierung die Anstellung seines Bruders in der Posaunenfabrik sichern wollte, ist nicht bekannt.

In der Reife seines Lebens wandte er sich zunehmend dem Dirigieren zu und avancierte zum Chefdirigenten des Entenhausener Sinfonieorchesters. Diese Anstellung nutzte er, um im Repertoire des Orchesters einen Schwerpunkt mit kraftvoll-expressionistischer Musik zu etablieren. Dass hierbei die Komponisten seines Heimatlandes sowie seine eigenen Werke nicht zu kurz kamen, versteht sich von selbst. Aber auch Komponisten aus anderen Ländern war er zugetan. Unvergesslich für ihn und das Publikum blieb die Freiluftaufführung eines italienischen Oratoriums, das schon nach wenigen machtvollen Bläserakkorden und begleitenden Paukenschlägen abgebrochen werden musste. Der Karriere unseres Rätselmannes tat das allerdings keinen Abbruch, da die Schuld für das vorzeitige Ende des Konzerts bei einem windigen Akademiker und seinem Mitarbeiter gefunden werden konnte.

Wer war's ?


Es war Basso Bompopoff, Komponist und Dirigent des Entenhausener Sinfonieorchesters (WDC 178, TGDD 40 sowie WDC 263, TGDD 34).

Elf richtige Einsendungen und keine falsche zeugen vom hohen Bekanntheitsgrad des Musikers. Herr B aus G berichtet davon, dass er den Fehler gemacht hat, sich den Posaunenchor in Gänze anzuhören, wovon ihm heute noch die Ohren klingeln. Dr. H. aus Bad Aa. wirft dem Quizmaster vor, nicht korrekt recherchiert zu haben. Bompopoff sei kein Russe gewesen, sondern Brutopier, der seine Erfahrungen in den Salzminen musikalisch verarbeitet habe. Der Neffe des Gefragten, nämlich Boris, genannt Bobbele, Bompopoff , der ebenfalls Musiker wurde, habe seine Erfahrungen in dem Musical „Und die Salzmine fragt nicht warum“ verarbeitet. Dort könne man Details über das Leben des berühmten Onkels erfahren. Nun gut, mit solchen Anmerkungen muss der Quizmaster schon seit langem leben.

Dies ist bislang das einzige Quiz das, keinen Gewinner hat, sondern deren elfe. Herrn S. aus B. war es gelungen, eine heimlich gemachte Aufnahme von einer Freilichtaufführung der Werke Bompopoffs (sog. bootleg, h.m.e.j.E.s.) beizusteuern, die zur gemeinsamen Freude vervielfältigt und an alle Quizteilnehmer verteilt wird.